Rückblick Musicmobil 95/96

Soulution5Bereits 1995/ 96 fand eine Pilotmaßnahme in den östlichen Stadtteilen statt.

Die Maßnahme wurde damals von der Abteilung Jugendförderung des Jugendamtes angeregt und unter Beteiligung der Musikschulen Bandland, Yamaha-Musikschule sowie der städtischen Musikschule, dem Kulturamt und der Musikerinitiative Flensburg durchgeführt (siehe beiliegenden Pressespiegel).

Verschiedene Instrumente wurden vom Jugendamt der Stadt Flensburg angeschafft, die der Musikinitiative Flensburg e.V. zur Durchführung der Projektmaßnahme, im Rahmen eines Nutzungsvertrages. unentgeltlich überlassen wurden. Die einzelnen Projekttage waren konzipiert als offene Veranstaltungen ohne Anmeldung. Es wurden keine Teilnehmerlisten geführt.

An der Auftaktveranstaltung im September hatten ca. 50 Kinder und Jugendliche teilgenommen. Ca. 10 – 15 Kinder und Jugendliche nahmen im Durchschnitt an den folgenden Projekttagen in den einzelnen Einrichtungen teil.

Ablauf und Durchführung der Pilotmaßnahme 1995 / 96

In vier verschiedenen Jugendeinrichtungen im Ostteil der Stadt (Begegnungsstätte Breedland, Kirchengemeinde Mürwik, Jugendzentrum Brahmstraße Engelsby, Jugendzentrum Fruerlund) fand jeweils mindestens über einen Zeitraum von 4 Wochen, wöchentlich ein Testnachmittag für Kinder und Jugendliche statt.

  • Die Veranstaltung war auf 2 Stunden begrenzt.

  • Die Kinder und Jugendliche wurden am Auf- und Abbau der Instrumente beteiligt, sodass die gesamte Projektzeit je Tag ca. 3,5 Stunden betrug.

  • Das Alter der TeilnehmerInnen lag zwischen 8 und 17 Jahren.

  • Aus diesem Grund musste eine Altersstaffelung während der Veranstaltungen erfolgen.

Es zeigte sich, dass gerade die Kinder der Altersgruppe der 8 – 13-jährigen sehr großes Interesse am musizieren hatten.

Der Test- und Motivationscharakter des Projektes kam dadurch voll zum Tragen, sodass viele Eltern gezielt ihre Kinder zu den Aktionstagen brachten, damit diese erste Erfahrungen mit den Musikinstrumenten machen konnten. Auch wurde häufig, von Seiten der Eltern, die Frage der Eignung ihres Kindes für dies oder jenes Instrument gestellt.

Im November 1996 fanden zwei Pilotprojektmaßnahmen statt, die speziell für Jugendliche veranstaltet wurden und die Jugendszenenmusikrichtungen wie „Techno-Musik“ und „Heavy Metall-Musik“ als Themenschwerpunkte hatten. An dieser Aktion nahmen 12 Jugendliche im Alter von 13 bis 16 Jahren teil, die sehr interessiert und engagiert den Projekttag gestaltet haben. Die jungen Menschen bekamen Einblicke über die Produktionsart ihrer Lieblingsmusik und in jeder Stilrichtung wurde ein Musikstück mit ihnen erarbeitet. Sowohl der Text, als auch die Musik, zumindest des einen Stückes zeigen, welchen Spaß die Jugendlichen bei der Aktion hatten.

Kurz vor Beginn der eigentlichen Aktionen in den Freizeiteinrichtungen, fand ein Workshop statt, dessen Ziel es war, fortgeschrittene Schüler der drei Flensburger Musikschulen auf ihre Mitarbeit während der Aktionstage vorzubereiten. Bei der Vorbereitung der jungen Musiker, ging es um musikpädagogische und soziale Aspekte, die von Musiklehrern der drei Flensburger Musikschulen und einem Mitarbeiter des Jugendamtes der Stadt Flensburg thematisiert wurden. Das Alter der MitarbeiterInnen lag zwischen 18 und 23 Jahren. Diese jungen Musiker übernahmen die Begleitung, Betreuung und Anleitung der Kinder und Jugendlichen während der Projekttage.

MischpultDie Honorarmittel für die Pilotprojektbegleitung wurden vom Sozialministerium des Landes im Rahmen der Förderung benachteiligter Kinder und Jugendlicher zur Verfügung gestellt.

Nach Abschluss des Pilotprojektes fand mit allen Beteiligten Institutionen eine Auswertung der Maßnahme statt. Das Pilotprojekt wurde in allen Einrichtungen, insbesondere von Kindern sehr gut angenommen. Aufgrund der sehr positiven Erfahrungen, sprachen sich alle beteiligten Einrichtungen und Institutionen für eine Fortführung des Rock- / Musicmobiles aus. Gemeinsam wurden Ideen und Erfahrungen gesammelt, die bei der Planung der zukünftigen Projektmaßnahme beachtet werden sollen.

Folgende Punkte wurden erarbeitet:

  • Zukünftig sollen sich die Kinder, vor der Maßnahme in den betreffenden Einrichtungen anmelden, damit die Teilnehmerzahl auf max. 12 Kinder/Jugendliche begrenzt werden kann.

  • Wenn möglich, sollen diese Kinder/Jugendliche sich verbindlich für die 5 Projekttage pro Einrichtung anmelden, damit aus musikpädagogischer Sicht ein für alle befriedigendes Ergebnis erzielt werden kann.

  • Nach dem ersten Projekttag, an dem alle Instrumente zunächst frei zum Ausprobieren zur Verfügung stehen, soll versucht werden mit den Kindern während der nächsten Projekttage gemeinsam ein Musikstück zu erarbeiten.

  • Für Jugendliche sollen spezielle Projekttage angeboten werden, die gezielt den jeweiligen Musikgeschmack der jungen Leute berücksichtigen

  • An projektfreien Tagen besteht die Möglichkeit, dass die Instrumente von Schulen im Rahmen des Unterrichtes genutzt werden können.

  • Vorstellbar ist eine Mitwirkung des Projektes „Musicmobil“ (im musischen Bereich) bei zukünftigen Kooperationsmaßnahmen von Schule / Sozialarbeit, wie sie zur Zeit mit dem Modellprojekt „Löhmannschule“ erprobt wird.

  • Die Projektmaßnahme soll zukünftig auf die gesamte Stadt ausgeweitet werden.

  • Der genaue Terminplan für die Projekttage in den jeweiligen Jugendtreff`s bzw. in anderen Einrichtungen der Stadteile, muss noch unter Einbeziehung der Einrichtungen erarbeitet werden.

  • In den Monaten Oktober 1996 bis Februar 1997 muss die finanzielle Basis für die Musicmobil – Maßnahme 1997 geschaffen werden.

  • Als Zeitpunkt für den Projektbeginn wird Anfang Juni 1997 angepeilt.

  • Geplant sind zunächst 60 Projekttage in 12 verschiedenen Einrichtungen der Stadt.

Anmerkung:

 Das Projekt „Rockmobil Flensburg“ konnte auch im auch 1997 / 98 durchgeführt werden. Leider ist eine weitere Anschlußfinanzierung nicht mehr realisiert worden, sodass die Arbeit im Bereich Musikförderung erst wieder in abgewandelter Form mit der Projektmaßnahme Rockin Kids weitergeführt werden konnte.

 

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